Kernfunktion des kommunalen Bildungsmonitorings ist, Daten zur kommunalen Bildungslandschaft regelmäßig zu bündeln, aufzubereiten und zu veröffentlichen. Das ermöglicht eine ergebnisorientierte Diskussion über Erfolge und Misserfolge der Bildungsgestaltung.
In diesem Baustein erfahren Sie, wie Sie Daten für Ihre Arbeit ergebnisorientiert einsetzen und ein kommunales Bildungsmonitoring umsetzen können.
Die Wahl eines geeigneten Formats hängt von seinem spezifischen Zweck, inhaltlichen Fragestellungen und strategischen Zielsetzungen des Bildungsmonitorings ab. Dabei gilt es zu beachten, dass nicht alle aufbereiteten Daten für die Öffentlichkeit gedacht sind. Oftmals dienen sie ausschließlich der Verwaltung zur Verschaffung eines internen Überblicks und Diskussion. In den letzten Jahren wurden bundesweit etwa vierhundert Produkte des Bildungsmonitorings von Kommunen veröffentlicht. Bibliothek der Transferinitiative
Es gibt vier typische Veröffentlichungsformate: Bildungsbericht/ Teilbericht, thematische Analyse, kommentierte Datensammlung, lokales Profil.
klassisches Veröffentlichungsformat des kommunalen Bildungsmonitorings,
umfassende Darstellung der kommunalen Bildungslandschaft (Ergebnisse und Zeitverlauf verschiedener Bildungsbereiche des formalen, non-formalen und informellen Lernens von der frühkindlichen Bildung bis zur Erwachsenenbildung; auch Teilberichte möglich),
liefert Politik und Öffentlichkeit Hinweise zu zentralen Trends in der Bildungslandschaft, zur Ableitung bildungspolitischer Ziele und Handlungsfelder, zum Unterstützungsbedarf einzelner Zielgruppen und zur Notwendigkeit weiterführender Analysen.
untersuchen einen inhaltlichen Schwerpunkt des kommunalen Bildungswesens,
beinhalten in der Regel quantitative und qualitative Daten aus eigenen Erhebungen,
liefern Hinweise auf die Ursachen von Problemlagen, auf finanziellen oder pädagogischen Unterstützungsbedarf bestimmter Zielgruppen und Bildungseinrichtungen und hilft bei der Bewertung getroffener Maßnahmen.
sind knappe und übersichtliche Publikationen zu zentralen Bildungsthemen der Kommune, insbesondere für die Öffentlichkeit (z.B. „Faktencheck“, „Zahlen.Daten.Fakten“ oder „Bildungsblitzlicht“),
präsentieren statistische Kennziffern meistens in tabellarischer Form; keine oder nur knappe Interpretation und Einordnung,
regen vertieftes Interesse an Bildungsfragen an und aktualisieren Befunde, sind aber keine geeignete Grundlage für strategische Entscheidungen.
sind knappe Datensammlungen auf Ebene der kreisangehörigen Gemeinden und Stadtteile,
haben eine Dienstleistungsfunktion für kreisangehörige Gemeinden oder Stadtteile, die z.B. in Bildungsberichten nicht vorkommen,
liefern Erkenntnisse zu gemeinsamen inhaltlichen Schwerpunkten der Gemeinden oder Stadtteile.
Die Auswahl und die Planung geeigneter Veröffentlichungsformate sind wichtige Aufgaben, die von Verwaltungsspitzen und Führungskräften in Abstimmung mit weiteren beteiligten Akteuren verantwortet werden sollten.
Datenwahl
Der inhaltliche Zuschnitt des kommunalen Bildungsmonitorings und damit die Auswahl der berichteten Kennzahlen ergeben sich aus strategischen und pragmatischen Vorüberlegungen. Die Datensondierung ist dabei eine zentrale Aufgabe und befasst sich mit folgenden Leitfragen:
Welche statistischen Informationen sind relevant für die Fragestellungen?
Welche Daten werden bei welchen datenhaltenden Stellen vorgehalten und sind damit verfügbar?
Welche Daten sind unter vertretbarem Aufwand auch für Kommunen zugänglich?
Einerseits sind die Datenmengen, die sich theoretisch für ein kommunales Bildungsmonitoring zusammentragen lassen, beträchtlich. Diese Daten in Gänze zu nutzen und vorzuhalten, ist in der Praxis weder möglich noch zielführend. Andererseits ist nicht jede Fragestellung auf Grundlage verfügbarer Daten zu beantworten und erfordert ggf. eigene ressourcenintensive Erhebungen. Zum Teil müssen Kompromisse im Hinblick auf Fortschreibbarkeit, Repräsentativität und Belastbarkeit der Daten eingegangen werden. Es gilt, die kluge Abwägung zwischen analytischer Tiefe und Ressourcenaufwand zu finden. Die Kommune muss bei ihren Abwägungen datenschutzrechtliche Fragen und ggf. den Aufbau einer abgeschotteten Statistikstelle diskutieren.
Die Inhalts- und Datenauswahl bewegt sich im Spannungsfeld politischer, wissenschaftlicher und statistischer Bezugspunkte.
Checkliste für die qualitätsvolle Datenwahl
Die amtlichen und halbamtlichen Statistiken werden diesen Anforderungen im Rahmen standardisierter Vollerhebungen weitgehend gerecht. Sie umfassen für alle Bildungsbereiche – mit Ausnahme des Weiterbildungsbereichs – sowie für sozial- und infrastrukturelle Rahmenbedingungen Basisdaten in regionaler Gliederung. Sie bilden das Rückgrat des kommunalen Bildungsmonitorings.
Darüber hinaus gibt es weitere Datenquellen zu formaler und non-formaler Bildung. Eine wesentliche Säule stellen dabei kommunale Datenbestände aus Fachplanungen (bspw. obligatorische Schulentwicklungs- und Jugendhilfeplanung) und etablierten Berichtssystemen dar. Auch können einschlägige Materialien von nachgeordneten Behörden der Ministerien oder von Verbänden und Forschungsinstitutionen eine zweckmäßige Informationsgrundlage darstellen.
Der Anwendungsleitfaden für den Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings
Der Anwendungsleitfaden beinhaltet eine Auswahl von Kennziffern und Informationen zu deren Formulierung, Berechnung und Bezugsmodalitäten sowie zu den entsprechenden Datenquellen.
Statistische Landesämter und das Statistische Bundesamt bieten öffentlich zugängliche Portale an z.B. bildungsmonitoring.de. Hier sind die Kennzahlen entsprechend dem Anwendungsleitfaden zum Aufbau eines kommunalen Bildungsmonitorings zusammengestellt und geordnet.
Weitere Daten können über öffentlich zugängliche Datenbanken auf der Ebene von Kreisen und kreisfreien Städten, für verschiedene Zeitpunkte, Merkmalskombinationen und weitere unterschiedliche Themenbereiche heruntergeladen werden. Einige Daten sind nur eingeschränkt verfügbar. Es empfiehlt sich gegebenenfalls, mit den statistischen Ämtern bzw. Statistikabteilungen in Austausch zu treten, um Datenlücken zu füllen.
Sonstige Hinweise zur Datenwahl
Weiterführendes Material
Verfügbarkeit relevanter Datenbestände zur Operationalisierung von Themenfeldern eines kommunalen Bildungsmonitorings nach Bildungsbereichen und Datentyp - Schaubild
Ein integriertes Datenmanagement verändert die Kooperation zwischen Mitarbeitenden der Verwaltung und die Wertschätzung der Ressource „Daten“. Kommunen benötigen hierfür professionelle IT-Lösungen. Sie sollen einen einfachen Datenabruf und eine schnelle Auswertung, bspw. zur Beantwortung politischer Anfragen, ermöglichen. Der Funktionsumfang kann Schritt für Schritt ausgebaut werden. Am Anfang sind Anspruch und Umfang der geplanten Datenhaltung zu klären: Geht es um eine niedrigschwellige Lösung für eine überschaubare Anzahl von Datensätzen eignet sich eine klassische Tabellenkalkulationssoftware. Geht es hingegen um die Zusammenführung großer Datenbestände ist der Einsatz einer gesonderten Datenbank- oder „Business Intelligence“-Software ratsam.
Datenbasierung und Kooperation
Im Zuge des datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements werden in der Regel verschiedene Gremien und Arbeitsgruppen etabliert, die auch an der Ausrichtung, Planung und Auswertung des Bildungsmonitorings mitwirken. Die Kooperationsformate fördern die Beteiligung von Akteursgruppen in der kommunalen Bildungslandschaft. Hierzu gehören bspw. politische Entscheiderinnen und Entscheider, Verwaltungsspitzen und Führungskräfte, Fachkräfte mit Planungsaufgaben und Mitarbeitende aus weiteren Institutionen (bspw. regionale Schulaufsicht, statistisches Landesamt, Bundesagentur für Arbeit usw.). Baustein Interne Kooperation
Weiterführendes Material
Verantwortungsmatrix - Schaubild
KategoriePublikation
Welche Akteure sind an welchen Aufgaben des kommunalen Bildungsmonitorings beteiligt?
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